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Einführung in die Classic Infrastructure-Umgebung

Einführung in die Classic Infrastructure-Umgebung

Eine IaaS-Umgebung (Infrastructure-as-a-Service) besteht aus vielen Komponenten. Bei diesen Komponenten handelt es sich in erster Linie um Rechenressourcen, Speicher, ein Netz aus einer bestimmten Region (z. B. den USA) und einer bestimmten Standortposition (auch als Zone bezeichnet, bei der es sich um den Standort eines Rechenzentrums handelt).

Bereitstellung und Management

IBM Cloud Klassische Infrastrukturangebote (wie Bare Metal Servers ) werden über die Konsole IBM Cloud Classic Infrastructure bereitgestellt.

Alternativ kann zur Durchführung und Verwaltung von Bereitstellungen auch Folgendes genutzt werden:

  • IBM Cloud-Befehlszeilenschnittstelle
  • Aufrufe der IBM Cloud Classic Infrastructure-API (SoftLayer-API), die einen API-Schlüssel von IBM Cloud Classic Infrastructure verwenden
  • Terraform-Provider für IBM Cloud, der einen API-Schlüssel von IBM Cloud Classic Infrastructure verwendet

Weitere Informationen finden Sie unter IBM Power Virtual Server-Instanzen verwalten (IAM).

Standorte - Rechenzentren

Mit Rechenzentren in ganz Nord- und Südamerika, Europa, Asien und Australien können Sie Cloudressourcen jederzeit und an jedem Ort einrichten. Ihre Auswahl können Sie unter vielen Regionen weltweit treffen; jede Region enthält zudem mehrere Rechenzentren. Jedes Rechenzentrum ist an das globale private Netz von IBM Cloud angebunden, wodurch Datenübertragungen in alle Welt schneller und effizienter werden.

Weitere Informationen über IBM Cloud Verfügbarkeitszonen, Rechenzentren und Points of Presence ( PoPs ) finden Sie in der Karte der globalen Regionen, Verfügbarkeitszonen und Rechenzentren.

Netzbetrieb

Das Classic Infrastructure-Netz ist leistungsfähig, sicher und flexibel; es basiert auf der Kombination von ausgereiften Prinzipien für den Netzbetrieb mit neuester Netzhardware.

Übersicht über die Netzwerkkomponentenebenen
IBM Cloud Classic Infrastructure-Netz
Global
Region
Rechenzentrum
Rechenzentrum-Pod
VLAN (öffentlich und privat)
Teilnetz (öffentlich und privat)

Classic Infrastructure hieß früher 'Softlayer'.

Das IBM Cloud Classic Infrastructure-Netz bietet Konnektivität mit weltweit über 60 IBM Cloud-Rechenzentren und 28 Bereitstellungspunkten. Verbindungen sind zu global führenden Netzprovidern und Kommunikationsserviceanbietern verfügbar.

Das IBM Cloud Classic Infrastructure-Netz besteht aus drei eigenständigen und redundanten Netzarchitekturen, die nahtlos in die sichere Netz-in-Netz-Topologie (mehrere isolierte logische Netze, z. b. VLANs) integriert sind. Diese Konfiguration bedeutet, dass bei einem Ausfall in einem Rechenzentrum im öffentlichen Netz der Datenverkehr weitergeleitet wird und andere etablierte Netze durchquert. Die Weiterleitung des Datenverkehrs durch andere Netze und ein anderes Rechenzentrum gewährleistet eine kontinuierliche Serververfügbarkeit.

In der Netz-in-Netz-Topologie werden die drei folgenden eigenständigen und redundanten Netzarchitekturen verwendet:

  • Das öffentliche Netz bietet Internetkonnektivität in Netzbetreiberqualität zu mehrfach vernetzten Backbone-Telekommunikationsanbietern. Bei einer öffentlichen IP wird die Verbindung zu demjenigen Bereitstellungspunkt des IBM Cloud-Netzes hergestellt, der dem Anforderungsursprung am nächsten liegt. Der Datenverkehr fließt über das IBM Cloud-Rechenzentrum direkt an den Rechenzentrums-Backbone im richtigen Rechenzentrum, was Netzhops und Übergaben zwischen Providern reduziert, die normalerweise die Netzlatenz steigern.

  • Das private Netz ermöglicht die vollständige Steuerung des sicheren Netzdatenverkehrs ohne Leistungseinbußen, falls gleichzeitig umfangreicher Datenverkehr im öffentlichen Netz stattfindet. Das private Netz umfasst drei Funktionsbereiche:

    • Host an und von Host: Dies ist Netzverkehr in den privaten VLANs, die Ihnen zugewiesen sind. Die Bandbreitennutzung ist kostenfrei und wird nicht gemessen.
    • Host an und von Back-End-Services: Dies ist Netzverkehr zwischen dem privaten VLAN und Aktualisierungsserver für das Betriebssystem, NTP, DNS-Auflöser, Netzspeicher und mehr. Die Bandbreitennutzung ist kostenfrei und wird nicht gemessen.
    • VPN und direkte Verbindungen zu und von VLAN: Dies ist Netzverkehr an ein und von einem vorhandenen internen Netz über eine direkte Verbindung oder VPN, der ein separates eigenständiges Netz zum sicheren privaten VLAN nutzt. Die Bandbreitennutzung ist kostenfrei und wird nicht gemessen.
    • Die Interkonnektivität von Rechenzentrum zu Rechenzentrum bietet eine sichere Konnektivität zwischen Hosts an unterschiedlichen IBM Cloud-Rechenzentrumstandorten. Die Bandbreitennutzung ist kostenfrei und wird nicht gemessen.
  • Das Managementnetz bietet das Out-of-band-Management (OOBM), auf das über VPN (z. B. das integrierte SSL-VPN für die Administration) oder über eine direkte Verbindung (z. B. IBM Cloud Direct Link) zugegriffen werden kann. Das Netzmanagement ermöglicht den Zugriff auf ferne Konsolen über die IPMI-Netzschnittstelle für Bare-Metal-Hosts im privaten Netz. Die Bandbreitennutzung ist kostenfrei und wird nicht gemessen.

Dieses Netz-in-Netz-Topologiedesign stattet Ihre IT-Infrastruktur mit einem Maximum an Zugänglichkeit, Sicherheit und Steuerung aus. Sie kombiniert die Unkompliziertheit eines öffentlichen Netzes mit der Sicherheit eines privaten Netzes, da Systeme für Administratoren zugänglich bleiben und für externe Benutzer strikt tabu sind.

VLANs im Netzbetrieb

Das virtuelle LAN (VLAN), das Ihnen im Classic Infrastructure-Netz zugewiesen ist, stellt Ihnen ein auf Unternehmen abgestimmtes privates Netz mit vollständiger Isolation und Sicherheit zur Verfügung. Jedes VLAN ist entweder öffentlich oder privat; jedes VLAN ist einem bestimmten Rechenzentrum für ein bestimmtes IBM Cloud-Konto zugeordnet.

Die folgenden Informationen stellen eine Zusammenfassung der Angaben in den Abschnitten Einführung in VLANs bei Classic Infrastructure und Informationen zu VLANs bei Classic Infrastructure dar.

In einem VLAN kann es mehrere Teilnetze geben, damit Sie den Datenverkehr aufteilen können, z. B.:

  • Öffentliches VLAN
    • Öffentliches primäres Teilnetz (Standard)
    • Öffentliches sekundäres portierbares Teilnetz
    • Öffentliches sekundäres statisches Teilnetz
  • Privates VLAN
    • Privates primäres Teilnetz (Standard)
    • Privates sekundäres portierbares Teilnetz

Wenn Sie in Ihrer Umgebung unterschiedliche Typen von Netzverkehr voneinander trennen wollen, können Sie durch die Verwendung von Teilnetzen Netzverkehr aufteilen und weitere virtuelle LANs (VLAN) nur bei Bedarf nutzen.

Berücksichtigen Sie, dass zusätzliche VLANs und Teilnetze zwar die Aufteilung des Datenverkehrs, aber keine höhere Leistung bewirken. Eine höhere Leistung wird erzielt, wenn zusätzliche VLANs und Teilnetze einem Host zugeordnet werden. Bei Verwendung von mehreren Netzschnittstellen sind je nach Anwendungsfall zwei Leistungssteigerungen möglich:

  • Beim Bonding der Netzschnittstellen wird ein Netzpfad mit dem Netzdurchsatz beider Schnittstellen erstellt.
  • Bei der Datenverkehrsaufteilung mit zwei Netzen und anschließender Isolation hoher Datenverkehrsvolumen wird verhindert, dass ein einzelnes Netz zu einem Engpass wird. Beispiel: Netz für ausschließlich Speicher-E/A.

Standardmäßig besitzt Ihr Server eine primäre öffentliche IP-Adresse und eine primäre private IP-Adresse. Falls Sie Ihren Server als privaten Server definieren wollen, können Sie mit einem der folgenden Verfahren die öffentliche Schnittstelle inaktivieren:

  • Bestellen Sie den Server als rein privaten Server.
  • Verwenden Sie nach der Einrichtung des Servers die Konsole oder das Betriebssystem.

Alternativ dazu kann der Server an ein öffentliches VLAN und ein privates VLAN angeschlossen werden, das einer Gateway-Appliance zugeordnet ist. Bei dieser Anordnung verfügt der Server über eine DMZ mit einem VLAN für das öffentliche Netz und einem VLAN für das private Netz.

Teilnetze im Netzbetrieb

In Classic Infrastructure besitzt das VLAN unterschiedliche Typen von Teilnetzen. Die folgenden Informationen stellen eine Zusammenfassung der Angaben in den Abschnitten Einführung in Teilnetz und IP-Adressen bei Classic Infrastructure und Informationen zu Teilnetzen und IP-Adressen bei Classic Infrastructure dar.

Unterschiedliche Typen von Teilnetzen in Classic Infrastructure:

  1. Öffentliches und privates primäres Teilnetz
  2. Öffentliches und privates sekundäres portierbares Teilnetz
    • Hängt ein neues Teilnetz für das öffentliche und private VLAN an.
    • Stellt IP-Adressen für die Zuweisung zu jeder beliebigen Ressource in einem VLAN bereit, kann portierbare IP-Adressen als variable IP-Adressen zu mehreren Ressourcen zuweisen.
    • Ermöglicht Verbindungen zu mehreren Ressourcen über eine einzige portierbare IP-Adresse.
  3. Öffentliches sekundäres statisches Teilnetz
    • Hängt ein neues Teilnetz für das öffentliche VLAN an.
    • Stellt IP-Adressen für die Zuordnung zu einer Ressource in einem VLAN bereit (das die vorhandene primäre IP-Adresse oder portierbare IP-Adresse der Ressource als Weiterleitungsendpunkt verwendet).
    • Ermöglicht eine Verbindung zu einer Ressource über eine der statischen IP-Adressen sowie die ursprüngliche primäre oder portierbare IP-Adresse.
  4. Öffentliches sekundäres globales Teilnetz (auch 'globale IP-Adressen' genannt)
    • Hängt eine einzige für das Internet zugängliche IP-Adresse aus dem privaten IBM Cloud-Backbone an ein beliebiges VLAN weltweit an.
    • Stellt eine einzelne IP-Adresse für die Zuordnung zu einer Ressource in einem beliebigen VLAN weltweit zur Verfügung (unter Verwendung der vorhandenen primären IP-Adresse oder portierbaren IP-Adresse der Ressource als Weiterleitungsendpunkt).
    • Ermöglicht die Verbindung zu einer Ressource von einem beliebigen Rechenzentrum oder VLAN im IBM Cloud-Backbone oder vom öffentlichen Internet aus.

Netzkonnektivität

Probleme mit der Netzkonnektivität können zu erheblichen Verzögerungen bei Ihren Projekten führen. Planen Sie Ihr Netz sorgfältig, ganz gleich, wie Sie Ihr System einsetzen möchten.

Jeder eingerichtete Server besitzt Netzschnittstellen, die mit einer Geschwindigkeit von 100 Mb/s, 1 Gb/s und 10 Gb/s verfügbar sind.

Im Allgemeinen haben Sie bei der Auswahl von Schnittstellen zwei Möglichkeiten:

  • Eine externe Schnittstelle mit einer Öffentlichen IP
  • Eine interne Schnittstelle, die mit einer Privaten IP gemäß IETF RFC 1918 bereitgestellt wird. Sie können sich auch für eine einzige interne Schnittstelle mit einer privaten IP-Adresse entscheiden.

Bei beiden Optionen kann durch Folgendes Redundanz erzielt werden:

  • Auf Linux® wird eine "Bonding-Schnittstelle" eingerichtet
  • Unter Windows Server mit einer Teambildung aus Windows-Netzschnittstellenkarten (Windows Network Interface Card (NIC) Teaming).

Abhängig von Ihrem Anwendungsfall kann eine öffentliche IP-Adresse für Machbarkeitsnachweisumgebungen annehmbar sein, weil die externe IP-Adresse möglicherweise benutzerfreundlicher ist. Mit dieser Lösung sind jedoch einige Auswirkungen verbunden:

  • Auch wenn eine Basisfirewall installiert und vorkonfiguriert ist, bleibt ein potenzielles Sicherheitsrisiko bestehen.
  • Falls Sie eine öffentliche Schnittstelle verwenden wollen, wählen Sie bei der Bestellung Ihres Servers unbedingt einen ausreichend hohen Wert für die öffentliche Bandbreite aus. Dieser Wert legt das Gesamtvolumen der Daten fest, die während eines einmonatigen Zeitraums über die Schnittstelle übertragen werden können. Sie müssen entweder die Mindestgrößenordnung des übertragenen Datenvolumens kennen oder die zweite Option nutzen.

Bei den folgenden Optionen ist der Zugriff auf die Ressourcen in IBM Cloud Classic Infrastructure mit einer größeren Sicherheit möglich:

  • Verwendung von SSL Virtual Private Network (SSL-VPN), das standardmäßig über die Konsole von IBM Cloud Classic Infrastructure verfügbar ist
  • Verwendung von IPSec Virtual Private Network (VPN)
  • Verwendung einer Gateway-Appliance mit Firewall und Netzadressumsetzung
  • Direct Link

Diese Konnektivitätsoptionen können Ihnen eine höhere Bandbreite bieten, wodurch Sie große Datenmengen leichter an ein IBM Cloud-Rechenzentrum übertragen können.

Es empfiehlt sich, dass sich Ihre Netzbetriebsabteilung mit dem IBM Cloud Support in Verbindung setzt, sobald das Layout Ihrer Umgebung und die für die SAP-Anwendungsschicht benötigte Konnektivität festgelegt worden sind.

Speicher

In Classic Infrastructure sind drei Speichertypen verfügbar:

  • Lokaler Festplattenspeicher (SSD)
  • Netzblockspeicher (nur LUNs) mit Verwendung von IBM Cloud Block Storage (Classic)
  • Netzdateispeicher (installiertes Dateisystem) mit Verwendung von IBM Cloud File Storage (Classic)

Der lokale Festplattenspeicher wird mit Ihrer Bare Metal Servers-Instanz bereitgestellt und ist in der RAID-Konfiguration Ihrer Wahl (durch Verwendung eines dedizierten RAID-Controllers) verfügbar. Dies ist ideal für speicherintensive Anwendungen mit hohen Anforderungen an Ein-/Ausgabe, wie ein Betriebssystem, eine Datenbank und Anwendungssoftware. Dieser Speicher ist die optimale Begleitung für SAP HANA-Workloads.

Bare-Metal-Server mit lokalem Plattenspeicher verwenden Platten, die physisch in die Laufwerkpositionen eingesetzt sind. Netzspeicher wird hier nicht mittels SmartNIC so dargestellt, als ob es sich um lokalen Plattenspeicher handelt.

Neben dem lokalen Speicher benötigen Sie möglicherweise Netzspeicher (zur Erweiterung der Gesamtkapazität der lokalen SSD-Platte oder zur Redundanz und für Sicherungen). Hierfür ist eine höhere Netznutzung für den Zugriff auf Netzblockspeicher und Netzdateispeicher, die dieselben physischen Netzschnittstellen verwenden, erforderlich; die Auswirkungen sollten daher validiert werden.

Sowohl IBM Cloud Block Storage for Classic als auch IBM Cloud File Storage for Classic kann entweder als Sicherungsspeicher oder als Speicher für zusätzliche Softwarekomponenten dienen, die auf Ihrem Server installiert sind.

Die Auswahl von IBM Cloud Block Storage for Classic oder IBM Cloud File Storage for Classic erfolgt stets auf Grundlage von Messungen der Kapazität (GB) und Leistung (IOPS).

IOPS werden basierend auf einer Blockgröße von 16 KB mit einer 50:50-Kombination von Lese- und Schreiboperationen gemessen. Um einen maximalen E/A-Durchsatz zu erreichen, empfiehlt es sich, die für den Speicher verfügbaren Tiers und angepassten Profile zu betrachten, um die optimale Kombination von Größe und IOPS zu finden.

Block Storage für Classic-Volumes können mit zwei Optionen von 20 GB bis 12 TB bereitgestellt werden:

  • Ausdauer-Volumes mit vordefinierten Leistungsstufen (abgestufte IOPS-Profile)
  • Leistungsvolumen mit benutzerdefinierten IOPS

Einzelheiten finden Sie hier.

Wenn Sie mehr als den ursprünglich bereitgestellten Speicherplatz auf Ihrem Server benötigen, können Sie später zusätzliche Volumes hinzufügen. Wenden Sie sich in Bezug auf Erweiterungsoptionen an den IBM Cloud Support, wenn der angehängte Speicher für Ihre Workload nicht ausreicht.

Weitere Informationen finden Sie in den Abschnitten Einführung in Block Storage for Classic und Einführung in IBM Cloud File Storage for Classic.

Rechenressourcen

In IBM Cloud Classic Infrastructure sind drei Haupttypen von IaaS verfügbar:

  1. Bare-Metal-Server
  2. Klassische virtuelle Server (nicht SAP-zertifiziert)
  3. VMware, verfügbar in zwei Optionen:
    • Intel Bare Metal und VMware vSphere (ESXi OS) (erfordert eine manuelle Installation und Konfiguration von VMware)
    • IBM Cloud for VMware Solutions Dedicated

Bare-Metal-Server und beide VMware-Optionen sind SAP-zertifiziert.

Klassische virtuelle Server sind nicht SAP-zertifiziert. Für diesen IaaS-Typ stellt die IBM Cloud VPC Infrastructure-Umgebung Intel Virtual Servers bereit, die SAP-zertifiziert sind.

Weitere Informationen finden Sie unter Für SAP zertifizierte Infrastruktur.